Mit Vollgas in die Mobilitätswende

Die Mobilitätswende ist in vollem Gange: Die Mehrzahl der Fahrzeughersteller entwickelt derzeit neben neuen sparsamen Verbrennern zunehmend rein elektrische oder Hybrid-Modelle. Der Vormarsch dieser Antriebstechnologien erfordert rasches Handeln – die Produktionsstätten müssen auf die Fertigung von Elektrofahrzeugen umgestellt werden, oft sind auch ganz neue Montageanlagen nötig. Für Siegfried Anetseder heißt das, mit seinem Betrieb Vollgas zu geben. „Wir können uns gegenwärtig vor Anfragen der Autobauer kaum retten“, sagt der Gründer und Geschäftsführer von Prowin A+W Automationstechnik. Seine mittlerweile rund 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf die drei Standorte Hauzenberg, Hundsdorf (beide Landkreis Passau) sowie Magdeburg verteilt. Der Spezialist liefert alles aus einer Hand: Sensorik, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, E-technische Montage, Software sowie die Anbindung übergeordneter Leit- und Datenbanksysteme. „Dieses breite Spektrum macht uns besonders schlagkräftig“, so Anetseder. Dank eigener Fertigung kann das Unternehmen flexibel und passgenau auf die Anforderungen und Wünsche seiner Kunden reagieren. Anetseder, der sich vor 25 Jahren mit seinem Geschäftspartner Hubert Wimmer zunächst im Schlosserhandwerk selbständig gemacht hat, berichtet von der jüngsten Erweiterung des Unternehmens: Prowin hat eine neue Montagehalle am Standort Hundsdorf errichten lassen. Dort werden Montageanlagen für namhafte Automobilkonzerne geplant, aufgebaut, getestet und wieder demontiert, um sie dann beim Kunden zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Jüngster Auftrag war eine 104 Meter lange Anlage, mit der künftig Vorderachsen samt Antriebsstrang, Lenkgetriebe, Längslenker, Lenkung und Spurlenkung für Elektroautos montiert werden, also das komplette Vorderteil des Wagens und das Ganze vollautomatisch, im 35-Sekunden-Takt.

Solche Zahlen klingen nicht nur für Laien beeindruckend. Auch Siegfried Anetseder staunt zuweilen selbst, mit welcher Geschwindigkeit die Fertigungsprozesse im Zeitalter von Industrie 4.0 mittlerweile ablaufen. „Die Kunden erwarten heute 98 Prozent Maschinenfähigkeit“, erläutert er die Anforderungen. Dies bedeute, dass eine Montageanlage fehlerfrei und ohne Unterbrechungen rund um die Uhr funktionieren müsse. Kabel machen laut Anetseder bei den Prowin-Kundenprojekten zwar nur einen Anteil von etwa fünf Prozent an den Aufwendungen für den Gesamtbereich Elektronik aus, spielen dabei jedoch eine besonders wichtige Rolle. Nach seinen Erfahrungen gelingt ein reibungsloser Montageworkflow nämlich nur dann, wenn alle Komponenten gleichermaßen von hoher Qualität, außergewöhnlich belastbar und langlebig sind.„Wir können uns keine Servicepausen leisten“, sagt er. Aus diesem Grund hat das Unternehmen seit 2016 Zug um Zug auf Produkte von HELUKABEL umgestellt und setzt bei Kundenprojekten inzwischen komplett auf HELUKABEL-Qualität. Diese sei vor allem bei Industrierobotern in den Fertigungslinien unabdingbar: „Überlegen Sie, wie oft ein Roboter im Dauerbetrieb sich bewegt und dreht, mit seinem Arm Teile greift und sie woanders platzieren muss.“

Er ist bei Prowin für die Hardwareplanung und Materialbeschaffung zuständig. „Nach zwei bis fünf Werktagen sind unsere Bestellungen in der Regel da, auch bei Sonderprodukten dauert die Lieferung nicht länger als 14 Tage“, so Degenhart. Dies hat einen Grund.„Durch unseren guten Kontakt können wir neue Anforderungen immer kurzfristig besprechen. Dadurch ist eine rasche Bearbeitung und zeitnahe Bemusterung stets gewährleistet. Und unser Logistikzentrum erledigt dann den Rest“, ergänzt Günter Ehrentreich.