Wasser marsch!

Fountain in Lake Geneva

Der Genfer See ohne Jet d‘eau? Für viele ist das unvorstellbar. Die 140 Meter hohe Wasserfontäne ist das viel besuchte Wahrzeichen der Stadt. (© Genève Tourisme Olivier Miche)

Die Fontäne im Genfer See sprudelt wieder – mithilfe eines Spezialkabels von HELUKABEL lässt sie sich zuverlässig steuern.

Was wäre der Genfer See ohne sein Wahrzeichen? Die 140 Meter hohe Wasserfontäne ist eine echte Touristenattraktion. Zwei Pumpen mit insgesamt 1.000 Kilowatt Leistung sorgen dafür, dass jede Sekunde 500 Liter Wasser mit 200 km/h in den Himmel schießen. Dabei diente der 1886 installierte Wasserstrahl ursprünglich als Überlaufventil für eine hydraulische Anlage. 30 Meter hoch spritzte das Wasser damals. 1891 wechselte die Fontäne ihren Standort. Mit ihrem Umzug ins Hafenbecken wurde der Wasserdruck erhöht und eine Beleuchtungsanlage installiert.

Maßgeschneidertes Steuerkabel

Von November 2015 bis Juni 2016 mussten die Genfer dann ohne ihren Jet d’eau auskommen: Die Stadtverwaltung plante eine neue Uferpromenade aus Holz, über die auch Menschen mit Gehbehinderung problemlos zur Fontäne gelangen können sollten. Das machte es nötig, die Technik zur Steuerung des Wasserstrahls zu überarbeiten, und bot gleichzeitig die Chance für Optimierungen. „Unsere Aufgabe war es, die Versorgungsleitung für den Pumpenmotor, das Kabel für die Steuereinheit und die Stromleitungen für die Beleuchtungsanlage zu erneuern“, erinnert sich Kevin Wilde, der das Projekt für den Genfer Energieversorger SIG leitete. Das 400 Meter lange Steuerkabel stellte ihn vor eine besondere Herausforderung: „Die bestehende Steuereinheit sollte erhalten werden. Das bedeutete, dass wir nicht einfach ein neues Glasfaserkabel verwenden konnten. Wir benötigten ein Sonderkabel, das mit der bestehenden Anlage kompatibel ist.“ Gleichzeitig sollte das Kabel aber so ausgelegt werden, dass ein Tausch der Steuerung in der Zukunft möglich ist. Da das Kabel auf dem Seegrund liegt, musste es zudem absolut wasserfest sein. Wilde machte sich also auf die Suche nach einem passenden Kabel. „Die meisten Hersteller konnten das Spezialkabel mit diesen Spezifikationen entweder nicht herstellen und wenn doch, war es nicht fristgerecht lieferbar“, berichtet er.

Langlebig und flexibel

Bei der HELUKABEL AG im schweizerischen Spreitenbach wurde er schließlich fündig. Dort bot man ihm an, ein entsprechendes Kabel zu entwickeln und zu fertigen. „Um eine hohe Flexibilität bei der Konzeption einer zukünftigen Steuerung zu behalten, haben wir das 16-adrige Steuerkabel paarig verseilt und paarweise abgeschirmt“, berichtet Produktmanager Gernot Springer, der das Projekt bei der HELUKABEL AG betreute. „Dadurch wurde der Außendurchmesser allerdings größer“, erinnert er sich. „Für die Installation im Genfer See war es aber wichtig, dass der Mindestbiegeradius und die Zugbelastbarkeit nicht wesentlich vom bestehenden Kabel abweichen. Wir lösten das, indem wir die Verseilschlaglängen optimierten und bei der Armierung ein Stahldrahtgeflecht anstelle von Stahlbändern einsetzten.“ Einen Knackpunkt gab es dann doch noch: Wilde benötigte nur 500 Meter Kabel. Bei dem Spezialkabel lag die Mindestabnahmemenge jedoch bei 1.000 Metern. Gemeinsam mit Gernot Springer fand er aber auch dafür eine Lösung und bereits sechs Wochen später lieferte HELUKABEL das bestellte Kabel in der gewünschten Länge auf der Baustelle am Genfer See an. „Das neue Kabel erfüllt all unsere Anforderungen und es wurde innerhalb unseres engen Zeitplans fristgerecht geliefert“, betont Wilde zufrieden. Seit Sommer 2016 hat Genf sein Wahrzeichen zurück: Das ist nun barrierefrei zugänglich und sogar um ein paar Zentimeter gewachsen, wie Wilde mit einem Augenzwinkern verrät.

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