Dubai, Oslo, Frankfurt

Rund um die Welt sind robuste Leitungen die Lebensadern für Flugzeuge am Boden.

Supply lines underneath an aircraft

Cavotec versorgt Flugzeuge am Boden mit Wasser, Luft und Strom. (© Cavotec S.A.)

Flughafen Frankfurt. Langsam rollt die Boeing 737 wie von ihrer gelben Leitspur gezogen in die Parkposition am Gate. Sobald sie steht, schaltet der Pilot die Triebwerke aus. Ab jetzt ist das Flugzeug auf Versorgung von außen angewiesen. Ein Service-Mitarbeiter zieht eine flexible, vierstrangige gelbe Leitung von einem an der Passagierbrücke hängenden Coil unter die Boeing. Dann öffnet er eine Klappe im unteren vorderen Teil des Flugzeug-Rumpfes und schiebt mit beiden Händen einen schwarzen Stecker in die dafür vorgesehene 400-Hertz-Steckdose.

Dieser sogenannte 400-Hertz-Stecker und das damit verbundenenKabel sind während der Standzeit am Gate die Lebensader für alle elektrischen Systeme des Flugzeugs. Zeitgleich werden die Systeme zur Be- und Entlüftung, zum Austausch des Wassers sowie zur Betankung in Betrieb genommen. Alle Vorrichtungen haben eins gemeinsam: Sie werden von der Firma Cavotec in Dietzenbach beziehungsweise in weiteren sogenannten Centers of Excellence (CoE) der Cavotec Gruppe produziert.

Bodenversorgung unterhalb des Flugzeugs
Unersetzlich auf jedem Flughafen: die Bodenversorgung der Flugzeuge mit Strom, Wasser, Luft und Kerosin. (© Cavotec S.A.)
Kai Berger, Michael Nees und Albrecht Bathon halten ein Kabel
Die Cavotec-Experten und das Kabel: Kai Berger, Bereichsleiter Elektrotechnik, Michael Nees, Montageleiter, und Albrecht Bathon, Deputy Managing director. (© HELUKABEL / Angelika Grossmann)

Härtetest auf dem Rollfeld

In Dietzenbach, eine zwanzigminütige Autofahrt vom Frankfurter Flughafen entfernt, steht Albrecht Bathon, Deputy Managing Director von Cavotec Fladung, in der Fertigungshalle. Als Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung wiegt er prüfend einen 400-Hertz-Stecker in seiner Hand und inspiziert dessen Verbindung mit dem gelben Kabel. Auf einem Flughafen irgendwo von Melbourne bis Norwegen wird dieses bald einen Frequenzumrichter mit einem Flugzeug verbinden. „Im Alltag bekommen Kabel und Stecker eine ganze Menge ab. Hoch im Norden sind minus 20 Grad keine Seltenheit, in Dubai wird der Asphalt schon mal 60 Grad heiß“, erzählt Bathon. An gut frequentierten Flughäfen wird das Kabel tagtäglich zehn Mal ab- und aufgerollt und dabei immer wieder unsanft über den rauen Beton geschleift. „Wir setzen deshalb Leitungen von HELUKABEL ein“, sagt Michael Nees, Produktmanager der 400-Hertz-Stecker und -Leitungen, bei Cavotec. „Dank ihres Mantels aus Polyurethan sind sie sehr widerstandsfähig gegen den Abrieb durch den harten Beton auf dem Flughafenvorfeld und trotzen auch extremen Temperaturen.“

zwei Mitarbeiter in der Werkstatt
Qualität spielt eine wichtige Rolle in der Produktion bei Cavotec. (© HELUKABEL / Angelika Grossmann)
zwei Kabeltrommeln in der Produktionshalle
Kabeltrommeln von HELUKABEL lagern in der Produktionshalle bei Cavotec. (© HELUKABEL / Angelika Grossmann)

Stetige Weiterentwicklung

Die Kabel für die Stromversorgung der Flugzeuge sind Sonderanfertigungen von HELUKABEL für Cavotec. Beide Unternehmen entwickeln die Produkte seit Jahren in enger Partnerschaft weiter. „Wir bekommen von unseren Kunden konkretes Feedback zu unseren Produkten, das wir an HELUKABEL weiterleiten. Zusammen suchen wir dann nach einer besseren Lösung und optimieren diese bis zur Marktreife“, erklärt Bathon. Das Ergebnis lässt sich sehen: Im fordernden Dauereinsatz auf dem Flughafen halten die Kabel rund drei Jahre oder zehntausend Flugzeugversorgungen durch.

Qualität zahlt sich aus

Diese Robustheit ist ein wichtiger Faktor für die Kunden von Cavotec. Auf Flughäfen haben Ausfälle hohe Folgekosten. Funktioniert ein Versorgungssystem nicht, wird das Gate geschlossen. Deshalb fordern die Kunden von Cavotec langlebige Lösungen und sind sehr qualitätsbewusst. Das ist auch der Grund dafür, dass das Unternehmen einen Großteil der elektrischen Versorgungssysteme am Standort Dietzenbach fertigt. „Wir haben das mal durchgerechnet: Es wird nicht billiger, wenn wir im Ausland produzieren. Das liegt vor allem daran, dass wir hochqualifizierte Mitarbeiter und eine perfekte Infrastruktur um uns herum vorfinden. Dazu gehören natürlich auch erstklassige Zulieferer wie HELUKABEL.“ Dank dieser Ausrichtung von Cavotec blickt Bathon positiv in die Zukunft. „Der Flugverkehr boomt und wird in den kommenden Jahren weltweit weiter zunehmen. Bei bekannt und gewohnt exzellenter Qualität werden wir unsere Lösungen auch künftig konsequent weiterentwickeln. Dann haben wir gute Chancen, weiter zu wachsen und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter zu sichern.“ Am Frankfurter Flughafen ist die Boeing 737 unterdessen wieder bereit zum Start. Der Pilot lässt die Triebwerke an und die Versorgungssysteme werden abgekoppelt. Langsam rollt der Servicetechniker auch das gelbe Kabel wieder auf. Doch schon in wenigen Minuten wird er es wieder zur nächsten Maschine ziehen.

Coils unterhalb der Passagierbrücke
Von Coils unterhalb der Passagierbrücke werden die Kabel zum Flugzeug gezogen. (© Cavotec S.A.)

Airports fliegen auf Cavotec

Auf nahezu jedem Flughafen weltweit sind Produkte von Cavotec im Einsatz. Für die Stromversorgung bietet das Unternehmen unterschiedliche Systeme an: Coils, die unterhalb der Passagierbrücke angebracht werden, oder sogenannte Pits, bei denen das Kabel durch eine Klappe aus dem Boden zum Flugzeug gezogen wird. Außerdem gibt es Scherensysteme, bei denen das Kabel über eine Schere zum Flugzeug geschoben wird. Auf modernen Flughäfen werden so viele Systeme wie möglich unter die Erde gelegt. So entsteht ein freies Rollfeld und es gibt weniger Hindernisse, die den Betriebsablauf stören könnten.

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