Kupferkurs - Wie minimieren wir die Risiken unserer Kunden?

Wenn Christoph Bechtold morgens seinen Rechner hochfährt, fällt sein Blick als Erstes auf ein Chart, das den aktuellen Börsenkurs von Kupfer anzeigt. Dabei ist Bechtold weder Broker noch Aktienspekulant, sondern Einkaufsleiter bei HELUKABEL. Für die Produktionsstandorte in Deutschland kauft er rund 10.000 Tonnen Kupfer pro Jahr und zusätzlich mehrere Tausend Tonnen fertige Kabel und Leitungen, in denen das Metall bereits verbaut ist. Klar, dass er den Kupferkurs stets im Auge behält, um möglichst dann zu kaufen, wenn der Preis günstig ist. Und der Preis ändert sich ständig, denn kein anderes Edelmetall ist so starken Kursschwankungen unterworfen wie der rötlich schimmernde Rohstoff. Gründe dafür gibt es mehrere, erklärt Christoph Bechtold: „Früher richtete sich der Kupferkurs ganz klassisch nach Angebot und Nachfrage.

Christoph Bechtold Lieter Einkauf, Technik und QS
Christoph Bechtold ist Leiter Einkauf | Technik und QS bei HELUKABEL und verantwortlich für den Einkauf des Materials für die Eigenfertigung von Kabel und Leitungen sowie für Waren von Zulieferern. (© HELUKABEL / Tobias Bugala)

Heute kommen noch andere Faktoren hinzu. So wirken sich Währungsschwankungen zwischen dem US-Dollar und dem Euro auf den Kurs aus, denn an der London Metal Exchange wird in Dollar gehandelt, während wir in Euro kaufen.“ Ein höchst volatiler Wert ist Kupfer, seit einige große Aktienfonds den Rohstoff als Spekulationswährung für sich entdeckt haben. Und auch die globale politische Großwetterlage hat direkte Auswirkungen auf das Klima an der Börse und somit auf den Kupferkurs. „Zeitung lesen gehört deshalb für mich zum Tagesgeschäft“, sagt Bechtold schmunzelnd. Seine Erfahrung und sein Fingerspitzengefühl setzt der Einkaufsleiter aber nicht nur für HELUKABEL ein. Auch die Kunden profitieren davon. „Wenn ein Kunde einen großen Auftrag hat, womöglich mit großen Querschnitten, in denen viel Kupfer enthalten ist, empfehlen wir ihm, den Wert des Materials abzusichern“, erklärt Bechtold. Dazu wird zunächst besprochen, wie viel Material zu welchem Zeitpunkt benötigt wird. HELUKABEL beschafft das Kupfer zu einem möglichst guten Preis und der gilt dann für den Kunden, bis er den Auftrag abruft – unabhängig von etwaigen Kursschwankungen. Andere Kunden kaufen eine bestimmte Menge auf Vorrat und lassen sich davon über einen festgelegten Zeitraum kleinere Chargen liefern. Auch für sie gilt jederzeit und für die komplette Menge der Preis, zu dem Bechtold das Kupfer eingekauft hat. „Wir führen das in unseren Büchern und rufen das Material bei unseren Lieferanten ab, wenn der Kunde Bedarf hat“, erklärt er und ergänzt: „Der Vorteil für unsere Kunden liegt auf der Hand. Sie haben eine feste Plangröße über eine bestimmte Menge oder einen festgelegten Zeitraum und das gibt ihnen die Möglichkeit, ihrerseits Preise zu kalkulieren, ohne auf Wertschwankungen beim Kupfer Rücksicht nehmen zu müssen. So helfen wir ihnen, ihr Risiko zu minimieren.

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