Die tun, wenn’s brennt
Drei stationäre Löschmonitore sorgen bei der SMS Siemag AG für optimalen Brandschutz – dank HELUKABEL selbst dann, wenn die Versorgungskabel direkt im Feuer liegen.
Der Blick von oben auf das Firmengelände der SMS Siemag AG in der Nähe von Siegen ist beeindruckend. Holger Groos zeigt auf die fernen Grenzen: das Flüsschen Ferndorf im Süden, die Ortschaft Hilchenbach im Norden. Dazwischen erstreckt sich eine riesige zusammenhängende Dachfläche. Diese ist der Grund dafür, dass es das Stahlgerüst gibt, auf dem Holger Groos steht und auf das ihn die Arbeit immer wieder führt. Er arbeitet für E. Klein Elektroanlagen und verantwortet die Elektrotechnik hier. Dazu zählen auch drei sogenannte Löschmonitore, die auf speziellen Gerüsten hoch über dem Betriebsgelände thronen.
Kein Platz für Feuerwehr
In den Werkshallen unter der riesigen Dachfläche produziert SMS Siemag seit Jahrzehnten Anlagen zur Erzeugung und Bearbeitung von Stahl für seine weltweiten Kunden. Die schier endlos scheinenden Dächer sind ein Zeichen des Erfolgs, den das Unternehmen damit hat: Kontinuierlich erweiterte es seine Kapazitäten, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Was eine positive Entwicklung für Unternehmen und Mitarbeiter ist, stellt jedoch den Brandschutz vor Herausforderungen: Die Löschfahrzeuge der Feuerwehr können nicht mehr jede Stelle des Werksgeländes erreichen. Gerade beim Schutz wertvoller Teile des Betriebs, wie des Hochregallagers, zählt jede Minute. Deshalb ragen auf den Dächern an drei strategisch ausgewählten Stellen diese Türme mit jeweils einer knallroten Wasserspritze in den Himmel.
Jede von ihnen hat eine Reichweite von bis zu 45 Meter und schießt im Ernstfall bis zu 1.600 Liter pro Minute Richtung Brandherd. Das Löschwasser dafür kommt aus dem Hydrantennetz des Werksgeländes. Doch die Löschmonitore brauchen nicht nur Wasser, sondern auch Strom und Steuerdaten – und das absolut zuverlässig, selbst wenn zusätzlich ein Feuer die reguläre Versorgung im Werk bedroht. „Dafür zu sorgen ist unser Job“, sagt Groos, während er Hand über Hand die Eisenstiege an dem Gerüst wieder hinabsteigt.
Zuverlässige Versorgung
Nebenan läuft schnurgerade ein Strang aus vier signalorangen, sauber parallel verlegten Kabeln in die Tiefe und verschwindet in der Hallenwand. Eins der Kabel garantiert die Energieversorgung der Löschmonitore, ein weiteres die Steuerung. Die zwei anderen versorgen fest auf dem Dach montierte, hochauflösende Kameras sowie ein Beleuchtungssystem. Was man den Kabeln nicht ansieht: Sie haben ganz bestimmte Fähigkeiten. Diese erklärt Henning Hambloch, Gebietsverkaufsleiter bei HELUKABEL: „SMS Siemag setzt hier das NH XH-FE 180/E 30 Sicherheitskabel von HELUKABEL ein. Die Leitung funktioniert bei einem Brand garantiert bis zu 180 Minuten – selbst wenn sie direkt im Feuer liegt.“ Ein spezieller Werkstoff, mit dem das Kabel ummantelt ist, ermöglicht dieses Durchhaltevermögen. Die Beschichtung quillt auf, sobald sie stark erhitzt wird, und schützt so die Leitungen innerhalb der Ummantelung. Für eine schnelle und reibungslose Lieferung der Kabel sorgte die S&S Elektro-Fachgroßhandlung GmbH Dillenburg.
Sichere Sprinklerzentrale
Unten im Erdgeschoss einer der Werkshallen angekommen, folgt Holger Groos den Kabeln weiter. Jede Leitung ist 1,4 Kilometer lang und schlängelt sich durch verschiedene Gebäude Richtung Sprinklerzentrale. Mal sichtbar, mal unsichtbar. Groos weiß trotzdem immer genau, wo sie liegen, verfolgt zielstrebig ihren Weg und deutet schließlich auf einen unscheinbaren grauen Container etwas abseits der anderen Gebäude. „Das ist die Sprinklerzentrale“, sagt er und öffnet die Tür. Im Innern flimmern über zwei große Monitore die Bilder der Überwachungskameras auf den Dächern. Darunter stehen zwei Tische mit Bedienpulten für die Löschmonitore. „Hier ist also das andere Ende der Kabel“, sagt Groos. Dort, in der Ecke, auf die er zeigt, treffen die zwölf parallel laufenden Kabel ein: um Bilder zu liefern und Energie sowie Steuerimpulse Richtung Löschmonitor zu schicken. „Wenn es brennt, sitzen hier die Feuerwehrleute und löschen, wo sie anders nicht hinkommen“, erklärt Groos. Dann winkt er alle Besucher heraus und schließt die Tür zu dem grauen Container wieder ab. Gebraucht wurde das System glücklicherweise noch nicht. Und so zufrieden Holger Groos und sein Kunde mit den Resultaten sind, hoffen sie doch, dass es dabei bleibt.
Wasser marsch!
Drei sogenannte Löschmonitore thronen an wichtigen Stellen über den Dächern der SMS Siemag AG. Jede der stationären Wasserspritzen hat eine Reichweite von bis zu 45 Meter und schießt im Ernstfall bis zu 1.600 Liter pro Minute Richtung Brandherd. Das Wasser kommt dabei aus dem Hydrantennetz des Werksgeländes.