Vertriebsleiter Markus Schöck im Interview
Dynamischer, kundenzentrierter, lösungsorientierter: Die HELUKABEL Gruppe hat 2024 eine umfassende Neustrukturierung ihres Vertriebs angestoßen. Das Ziel ist, die Entwicklung vom Produkt- zum Systemanbieter für elektrische Verbindungstechnik weiter voranzutreiben und Kunden weltweit mit maßgeschneiderten Lösungen zu unterstützen. Markus Schöck, Director Sales Area Germany, gibt im Interview einen spannenden Einblick in diesen Transformationsprozess und verrät, welche Rolle die Partnerschaft mit dem VfB Stuttgart dabei spielt.

Herr Schöck, Sie sind bereits seit mehr als 20 Jahren für HELUKABEL tätig und damit ein echtes Urgestein im Unternehmen. Erzählen Sie uns doch ein wenig von Ihrem Werdegang!
Angefangen habe ich bei HELUKABEL vor 23 Jahren im Vertrieb für Süddeutschland. Schon nach meiner ersten Woche im Backoffice bekam ich die Chance, im Vertriebsinnendienst einzusteigen. Dort war ich dann zehn Jahre lang und habe in dieser Zeit immer mehr Verantwortung und auch Teamleiterfunktionen übernommen. 2010 bin ich in die Vertriebsleitung eingestiegen und wurde 2014 Vertriebsleiter für Süddeutschland mit jeweils 15 Kollegen im Außen- und Innendienst. Mein Team hat mich damals als junge Führungskraft hervorragend unterstützt – dafür bin ich bis heute dankbar. Seit 2024 bin ich als Vertriebsleiter für ganz Deutschland tätig.
HELUKABEL ist mit den Jahren stark gewachsen und hat sich enorm weiterentwickelt. Wie haben Sie diese Entwicklung miterlebt, und was waren für Sie die bedeutendsten Veränderungen?
Das HELUKABEL von heute ist nicht mehr mit dem von vor 23 Jahren vergleichbar. Wir haben uns in dieser Zeit enorm weiterentwickelt, etwa was unsere Logistik und unsere Produktionskapazitäten angeht. Wir haben unser Produktportfolio erweitert und zahlreiche Landesgesellschaften gegründet, so dass HELUKABEL inzwischen zu einer internationalen Unternehmensgruppe angewachsen ist. Ich bin sehr froh, dass ich diesen aufregenden Weg mit begleiten darf. Auch der Generationswechsel in den vergangenen Jahren ist uns als Familienunternehmen sehr gut gelungen. Es beeindruckt mich, wie unser Geschäftsführer Marc Luksch die Verantwortung von seinem Vater übernommen hat und das Unternehmen mit seiner eigenen Handschrift erfolgreich in die Zukunft führt.

Aus „Kabel, Leitungen und Zubehör“ ist mittlerweile ein deutlich umfangreicheres Portfolio an elektrischer Verbindungstechnik geworden – bis hin zu Energieführungsketten und einbaufertigen Systembaugruppen. Welchen Einfluss hat das auf Ihre Arbeit im Vertrieb?
Für uns ist das eine riesige Chance. Im Kabel- und Leitungsbereich hat HELUKABEL bereits einen sehr guten Marktanteil, aber im Lösungsgeschäft gibt es noch viel Potenzial. Wir im Vertrieb müssen dafür natürlich unser Mindset etwas erweitern und lösungsorientierter denken. Kabel als Produkt sind zwar auch beratungsintensiv, aber bei kompletten Systemlösungen muss man noch viel enger mit den Kunden zusammenarbeiten. Wir haben allerdings viel Erfahrung, auf die wir aufbauen können: zum Beispiel realisieren wir für viele Kunden schon seit langem maßgeschneiderte Verpackungsprozesse und Logistikkonzepte. Diesen Ansatz müssen wir weiterdenken, um uns ganzheitlich vom Produkt- zum Lösungsanbieter zu entwickeln. Wenn wir uns dahingehend breiter aufstellen, können wir unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten.
Ist die Vertriebsarbeit von heute überhaupt noch vergleichbar mit der von vor 20 Jahren?
Viele Dinge haben sich grundlegend verändert. Als ich angefangen habe, hatten wir zum Beispiel jeden Morgen einen Stapel Faxe auf dem Tisch. Da es für unsere Kunden im Nachttarif günstiger war, zu faxen, kamen die Bestellungen und Anfragen überwiegend in der Nacht. Diese haben wir dann den ganzen Tag über abgearbeitet. Heute ist alles viel schnelllebiger, die meisten Bestellungen gehen über den Tag verteilt elektronisch ein. Eins ist jedoch gleich geblieben: Geschäfte werden immer noch zwischen Menschen gemacht. Das wollen wir auch weiterhin in den Fokus stellen. Deswegen treiben wir bei HELUKABEL die Digitalisierung stark voran – nicht, um weniger Kontakt zu unseren Kunden zu haben, sondern um mehr Zeit für sie zu haben und ihnen mit unserem Wissen zur Verfügung zu stehen.
HELUKABEL hat in diesem Jahr seine Vertriebsstruktur komplett neu organisiert. Wie kam es dazu, und welche Auswirkungen hat das auf die Zusammenarbeit mit Kunden?
Wir haben uns dazu entschieden, uns neu zu organisieren, um flexibler auf die sich verändernden Anforderungen des Marktes und der Kunden reagieren zu können. Der Wettbewerb ist intensiver geworden, und wir wollen nicht nur effizienter, sondern auch kundenorientierter agieren. Unsere bestehenden Strukturen haben zwar gut funktioniert, aber sie haben uns in unserer Reaktionsgeschwindigkeit eingeschränkt. Durch die Umstrukturierung können wir nun schneller und gezielter auf Kundenanfragen eingehen, was uns langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wird.
HELUKABEL ist heute in mehr als 40 Ländern weltweit vertreten und – wie viele seiner Kunden – international ausgerichtet. Wie macht sich das auf Vertriebsebene bemerkbar, und wie funktioniert das Zusammenspiel mit den verschiedenen Landesgesellschaften?
Die Kommunikation mit den ausländischen Tochtergesellschaften ist mit den Jahren immer intensiver geworden und funktioniert sehr gut. Ein wichtiger Baustein dafür war die Gründung unseres Global Account Managements als zusätzliche Schnittstelle zwischen den Ländern. In China haben wir zudem in diesem Jahr ein neues Fertigungswerk in Betrieb genommen. Solche Schritte sind für mich extrem wichtig, denn wir müssen dort sein, wo unsere Kunden sind. Maschinenbauer etwa, die ihre Maschinen in Deutschland entwickeln, möchten diese auch in derselben Qualität im Ausland bauen. Wenn wir dort ein starker Partner sein wollen, müssen wir in dem jeweiligen Land parat stehen und die passenden Lösungen anbieten.

Seit dieser Bundesligasaison ist HELUKABEL Partner des VfB Stuttgart, auch dank Ihrer Initiative. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit, und was erwarten Sie davon?
Den ersten Kontakt zwischen uns und dem Verein gab es auf einer Messe. Anschließend folgten die ersten Gespräche, die ich auch mit begleiten durfte, um unsere Möglichkeiten auszuloten. Die Partnerschaft mit dem VfB eröffnet uns die Chance, unsere Reichweite signifikant zu vergrößern – unter anderem auch in den sozialen Medien oder international bei Auslandsreisen des Vereins. Vor allem aber können wir bewirken, dass HELUKABEL hier in der Region Stuttgart als das wahrgenommen wird, was wir sind: Nämlich ein globaler Player, einer der größten in unserer Branche. Viele unserer Kunden, darunter namhafte Automobil- und Maschinenbauer, wissen das, aber in der breiten Öffentlichkeit strahlen wir das bislang noch nicht aus. Die Präsenz beim VfB ist eine Maßnahme, um diese Wahrnehmung zu verbessern – das haben wir uns durch unsere harte Arbeit auch verdient, finde ich.
In Stuttgart wurde in dieser Saison seit längerem wieder einmal Champions League gespielt. Um bei diesem Bild zu bleiben: In welcher Liga sehen Sie aktuell HELUKABEL?
In unserer Branche spielen wir definitiv in der Champions League – und nicht nur das, wir wollen sie auch gewinnen. Um das zu erreichen, müssen wir gemeinsam als Team Höchstleistungen erbringen. Im Grunde ist es wie beim VfB Stuttgart, wo jedes Mitglied der Mannschaft eine klare Rolle hat und nur durch vollen Einsatz und perfektes Teamwork der Erfolg erreicht werden kann. Die Umstrukturierung im Vertrieb hilft uns, besser zusammenzuarbeiten, effizienter zu agieren und gemeinsam erfolgreich zu sein – ähnlich wie ein eingespieltes Fußballteam, das nur als Einheit Titel gewinnen kann.
Markus Schöck muss sich entscheiden!
Tee oder Kaffee?
Ich trinke sehr gerne Tee – aber manchmal ist der Knopfdruck auf den Kaffee-Vollautomaten dann doch bequemer.
Anzug oder Jeans?
Wohler fühle ich mich in der Jeans, habe aber auch kein Problem damit, Anzug zu tragen.
Frühaufsteher oder Nachteule?
Ganz klar Frühaufsteher. Ich gehe zum Beispiel morgens joggen, wenn meine Familie noch im Bett liegt – und wenn die anderen dann um 8 Uhr aufstehen, bin ich froh, schon etwas geleistet zu haben.
Lieber den salzigen oder den süßen Snack?
Am liebsten beides zusammen: Schokolade mit Honig und Salz oder mit Nüssen ist zum Beispiel einer meiner Favoriten.
Lieber Sport schauen oder Sport machen?
Ich mache gerne selbst Sport, gehe zum Beispiel Joggen und Fahrradfahren oder spiele Tennis. Aber wenn der VfB spielt, wird natürlich auch zugeschaut.
Sommer oder Winter?
Lieber ist mir der Sommer. Ich bin sehr gerne am Badesee, und da ist es im Winter nicht so gemütlich.
Camping oder all inclusive?
Ich versuche immer beides einmal im Jahr zu machen: Im Sommer Camping in der Region, und wenn es hier kalt ist, Hotelurlaub im Süden.
Berge oder Meer?
Für den Urlaub ist mir das Meer wichtiger, am Wochenende gehe ich aber auch gerne in die Berge. Ich finde, dort kommt man noch einmal ganz anders zur Ruhe als anderswo.
Musik oder Podcast?
Ich bin großer Musikliebhaber und geschmacklich auch sehr breit aufgestellt – von Streichquartett bis AC/DC. Ich höre aber auch gerne informative Podcasts, um meinen Horizont zu erweitern.
Großstadt oder Dorf?
Am liebsten ein Dorf am Rand der Großstadt – mit guter Luft, aber Ausgehmöglichkeiten in der Nähe.
Serie oder Buch?
Wenn ich ehrlich bin, habe ich für beides keine Zeit. Da ich viel im Auto sitze, bin ich aber ein großer Freund von Hörbüchern.